Abstract
Corporate Governance-Strukturen werden derzeit in praktisch allen deutschen Krankenhäusern eingeführt. Sie könnten sich als weiteres Element einer Ökonomisierung des stationären Sektors erweisen, bei dem das genuine Moment der therapeutischen Interaktion verfremdet und im Extremfall getilgt wird zugunsten ökonomischer Gewinninteressen. Dieser Artikel skizziert 1) Genese, Gestalt und Funktion der Corporate Governance, 2) die Transformation im Krankenhaussektor, die durch „Verbetriebswirtschaftlichung“, „Ökonomisierung“ und „Kommerzialisierung“ charakterisiert ist, 3) werden die Wirkungen der Corporate Governance auf das Krankenhaus beschrieben und 4) ihr moralischer Anspruch einer ethischen Kritik unterzogen