Abstract
In ihrem Buch Existenz verteidigen Andreas Luckner und Sebastian Ostritsch die Position Saul Kripkes gegen den benachbarten Ansatz Timothy Williamsons und gegen die entferntere Tradition von Frege, Russell und Quine. Einig sind alle Parteien sich, dass Existenz als Dass-Sein zu denken ist im Unterschied zum Was- und Wie-Sein des Seienden oder, wie ich sagen werde, als formales Sein im Unterschied zum inhaltlichen Sein. Der Dissens hebt an bei der Frage, ob Existenz ein Prädikat erster Stufe oder eine Art Prädikat von Prädikaten ist, wie Frege und die ihm folgen meinen, wenn sie Existenz als Quantor, d. h. unspezifische Zahlangabe zu Begriffsumfängen fassen. Kripke und Williamson dagegen erklären Existenz als eine nichtdiskriminierende Eigenschaft von Einzelnen, Kripke als eine kontingente,Williamson als eine notwendige. Luckner und Ostritsch schließen sich Kripke an und ich mich ihnen.