Abstract
Den Ausgangspunkt des Aufsatzes bildet Dieter Henrichs These, daß die Negation in Hegels Wissenschaft der Logik selbstreferentiell und autonomisiert vorkommt. Sie wird als exegetische These an dem daseinslogischen Sachverhalt des Anderen seiner selbst sowie am Übergang von der Seins- zur Wesenslogik bewährt und wie folgt differenziert: In der Seinslogik erscheint die Selbstbeziehung der Negation als mit Unmittelbarem kontaminiert, erst in der Wesenslogik trifft sie autonomisiert hervor. Mittel der Differenzierung ist der mengentheoretische Begriff der Unfundiertheit, der es ferner erlaubt, die These von der Selbstbeziehung der Negation auch der Sache nach zu verteidigen und sie für eine Nichtstandarddiagnose der Lügnerantinomie fruchtbar zu machen