Abstract
According to a view, which is common both in contemporary philosophy and in the history of philosophy, we possess a particular epistemic access to our own present intentional actions. This article examines accounts of this access, which have been put forward in Classical German Philosophy. After a short survey of the relevant Kantian background I discuss the positions that Schopenhauer and Fichte have proposed in this regard. Schopenhauer’s approach, which anticipates current theories of non-perceptual knowledge of one’s actions, turns out to face substantial problems. Fichte, by contrast, offers an original alternative to non-perceptual accounts, which is based on the assumption of a practical form of perception.Nach einer Auffassung, die heutzutage ebenso wie in der Philosophiegeschichte weit verbreitet ist, besitzen wir einen besonderen epistemischen Zugang zu unseren eigenen gegenwärtigen intentionalen Handlungen. Dieser Beitrag untersucht Ansätze, die innerhalb der Klassischen Deutschen Philosophie zur Deutung dieses Zugangs entwickelt wurden. Nach einer kurzen Diskussion des relevanten Kantischen Hintergrunds wende ich mich Schopenhauers und Fichtes einschlägigen Positionen zu. Schopenhauers Ansatz, der heute populäre Theorien eines nicht-wahrnehmungsgestützten Handlungswissens antizipiert, ist mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Dagegen bietet Fichte eine originelle Alternative zu nicht-wahrnehmungsgestützten Theorien, die auf der Annahme einer praktischen Form von Wahrnehmung basiert.