Kant, Schelling und das,,übersinnliche Substrat“. Zwei naturphilosophische Denkfiguren zur Bestimmung des Absoluten
Abstract
Nach wie vor findet Kants Interesse an der,,Physiko-Theologie“ zu wenig Beachtung. Sowohl in der _Kritik der reinen Vernunft_ als in der _Kritik der Urteilskraft_ finden sich gehaltvolle naturphilosophische Argumente, deren komplexe Ausarbeitung nicht zuletzt die Frage nach der Möglichkeit eines physiko-theologischen Gottesbeweises beantworten soll. Der Aufsatz sichtet diese Argumente, wobei er sich auf Kants Ausführungen zu den,,objektiven Naturzwecken“ bzw. Organismen in der _Kritik der Urteilskraft_ konzentriert. Ferner wird dargelegt, wie der junge Schelling von der transzendentalphilosophischen,,Physiko-Theologie“ gelernt hat, indem er Kants theistischem Standpunkt seinen eigenen pantheistischen entgegensetzte. Auch für Schellings Bestimmung des Absoluten spielt die Theorie des Organismus eine herausragende Rolle