Bewusstsein, minimales Selbst und Gehirn

Synthesis Philosophica 22 (2):335-360 (2007)
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Abstract

Dieser Artikel macht von der Möglichkeit Gebrauch, das Phänomen des Bewusstseins neurowissenschaftlich zu erklären, und geht der Frage nach, wie eine solche Erklärung wohl auszusehen hätte. Der Verfasser widmet sich konkret der These, dass jeder Erfahrung ein repräsentatives neurales System zugrunde liegt, das als Supervenienzgrundlage dieser Erfahrung dient. Diese Hypothese wird im weiteren Verlauf als minimale Supervenienz-These bezeichnet. Nach Meinung des Autors kann diese These auf zweierlei Weisen verstanden werden; dementsprechend ist von einer lokalistischen und einer holistischen Lesart die Rede. Lokalistische Theorien versuchen, die minimale Supervenienzgrundlage einer spezifischen Erfahrung zu ermitteln, während sie Fragen über die Natur des Bewusstseins von Lebewesen beiseite lassen und die Neuralbasis des Bewusstseins lediglich als kausal-notwendige Hintergrundvoraussetzung für eine partikuläre Bewusstseinserfahrung werten. Holisten hingegen räumen dem Bewusstsein von Lebewesen Vorrang ein und behaupten, dass partikuläre Bewusstseinszustände nur im Rahmen von Deutungen ebendieses Bewusstseins erklärt werden können. Nach Meinung des Autors muss jegliche wissenschaftliche Deutung des Bewusstseins jenem Faktor Rechnung tragen, den er als minimale Wahrnehmung des Selbst bezeichnet und das jedem Bewusstseinszustand intrinsisch ist. Holistische Theorien sind am besten geeignet, diesen Umstand zu verändern. Der Artikel schließt mit der These, dass die sog. Dynamisch-Sensomotorische Deutung des Bewusstseins mit der holistischen Erklärung der Neuralbasis des Bewusstseins kombiniert werden kann. Eine solchermaßen kombinierte Sichtweise korrigiert den Widerspruch bezüglich der These von der minimalen Supervenienz, die bei einigen prominenten Befürwortern der DSM These zu finden ist. Sie ermöglicht ebenfalls einen Rahmen für die Entwicklung einer neurowissenschaftlichen Deutung der These von der minimalen Wahrnehmung des Selbst

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Julian Kiverstein
University of Amsterdam

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