Abstract
Dieser Aufsatz geht von folgender Überlegung aus: Will man die Dynamik und Brisanz des Einwanderungsproblems in einer philosophischen Reflexion begreifen, darf die nationale Identität des Einwanderungslandes nicht ausgeblendet werden. Deshalb wird im Folgenden versucht, die Immigrationsproblematik aus dieser Perspektive zu erörtern. Dafür werde ich im ersten Schritt den Begriff einer liberalen nationalen Identität entwickeln. Im zweiten Schritt werde ich auf die deutsche Diskussion über nationale Identität eingehen, in der sich mit der ›universalistischen‹ und der ›traditionalistischen‹ Position zwei diametral verschiedene Auffassungen von nationaler Identität gegenüberstehen. Schließlich werde ich der Frage nachgehen, ob und gegebenenfalls wie sich der kontextualistische Ansatz von Joseph Carens fruchtbar machen lässt, um zwischen diesen beiden Positionen zu vermitteln.