Psyche 72 (8):640-665 (
2018)
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Abstract
Im Beitrag werden Veränderungen der Kommunikation durch digitale Medien, ihre psychischen Bedeutungen und Folgen, u. a. anhand von empirischen Befunden zu Social-Media-Praktiken von Jugendlichen und von Eltern thematisiert. Bezugsrahmen der Analyse sind dabei kulturelle Wandlungen sowie soziale und psychische Bedeutungen von Aufmerksamkeit: geteilte Aufmerksamkeit als ein Kern der Kommunikation, aber auch die für psychische Entwicklung notwendige geschenkte, für den anderen oder für anderes offene Aufmerksamkeit als ein wesentliches Moment der Zuwendung, Empathie und Bezogenheit – im Gegensatz zu selbstbezogener Aufmerksamkeit und instrumenteller Aufmerksamkeitslenkung. Überdies werden Folgen fragmentierter Aufmerksamkeit, wie sie aus der Überlagerung von Online- und Offline-Kommunikation resultiert, für psychische Entwicklungen betrachtet.