Abstract
Meine Bemerkungen zum normativen Fundament der Ökonomie sollen daran erinnern, daß der klassische Rationalitäts- und Effizienzanspruch der "moral science" Ökonomie nur von einer gerechtfertigten Bedürfnisbasis her sinnvoll verstanden und entwickelt werden kann. Daher sind alle Grundunterscheidungen, welche in ökonomische Beurteilungskriterien eingehen, abhängig von einem vernünftigen Begreifen dessen, was ich mit der philosophischen Tradition das gute Leben nennen möchte. Das vernünftig begriffene gute Leben hinwiederum läßt sich nicht zum Gegenstand einer empirisch-quantitativen Empirie, z. B. von Nachfragedaten, machen. Es kann nur einer vernünftigen Gemeinsamkeit unseres Handelns entspringen, die insbesondere das Redehandeln umschließt, auf das sie in Plan, Vereinbarung und praktischem Urteil angewiesen ist