Abstract
Der Artikel zeigt, dass der Einsatz von Spielfilmen in der Lehre sinnvoll sein kann, um Studierende an komplexe bioethische Themen heranzuführen und moralische Dilemmata zu diskutieren. Zunächst werden Funktion und Bedeutung des audiovisuellen Mediums (Spiel-)Film als Mittel zur ethischen Urteilsbildung reflektiert. Anhand von zwei Sequenzanalysen des Films GATTACA, in denen die gesellschaftlichen Konsequenzen gen- und reproduktionstechnologischer Entwicklungen in Bezug auf Zeugung und Familienplanung sowie veränderte Verwandtschafts- und Freundschaftsbeziehungen dargestellt sind, wird exemplarisch gezeigt, welche ethischen Fragen in welcher Art und Weise hier thematisiert werden. Unter Bezugnahme auf das Ethische Reflexionsmodell von Marianne Rabe wird abschließend veranschaulicht, wie sich filmische Fälle praktisch in die Ethiklehre integrieren lassen.