Abstract
Schelling bezieht sich in seiner reinrationalen, d. i. negativen Philosophie auf Kants praktische Philosophie die er kritisiert, um sie an ihr Ziel zu führen. Die negative Philosophie hat die Aufgabe Kants zu lösen, die Prinzipien des Bewusstsein darzustellen; diese begründen Denkmöglichkeiten. Die Prinzipien sind in der negativen Philosophie erschöpft, damit aber auch die Beweismöglichkeiten. Die positive Philosophie führt zur Wirklichkeit, und zwar durch Erweise von Freiheit, wie sie sich im menschlichen Handeln erweist, damit durch Geschichtszeichen. Zu erweisen ist die Überwindung der Unfreiheit, bzw. des Bösen. Im Bösen setzt sich nach Kant das Individuum als Prinzip über das Gesetz. Aber auch wenn das Individuum dem Gesetz folgt, ist es immer noch Prinzip des Handelns und insofern vom Bösen nicht unterschieden. Erst wenn das Individuum sich nicht als Prinzip setzt, sondern den guten Willen in sich handeln lässt, lebt es in Güte und Freiheit