Abstract
Dieser Grundgedanke der frühromantischen Philosophie wird erst deutlich, wenn man sich die unterschiedlichen Konzepte von Subjektivität in der idealistischen Philosophie Fichtes und der frühromantischen Philosophie von Hölderlin und Novalis in ihrem Kontrast vor Augen führt. Vor allem aber wäre zu untersuchen, wie sich Hardenbergs und Hölderlins Bezugnahmen auf Fichte zueinander verhalten und voneinander unterscheiden. Novalis' Art zu philosophieren ist m.E. experimentierender und weist eine größere spekulative Beweglichkeit auf als die Hölderlins. Andererseits ist sie unruhiger und durch weniger gedankliche Strenge gekennzeichnet. Eine der entscheidendsten Aufgaben der Forschung sehe ich darin, diese beiden zum nachkantischen Idealismus alternativen Theorieformen in ihrer Diskrepanz und in ihren unterschiedlichen ästhetischen Folgen im argumentationsanalytischen Vergleich zu erarbeiten. Im folgenden gilt es, den philosophiegeschichtlichen Ort von Novalis' philosophisch-ästhetischer Konzeption zu bestimmen.