Treating Criminals as Ends in Themselves
Abstract
Bezugnehmend auf Kants Moralphilosophie entwickelt dieser Beitrag eine These dazu, was mit der Forderung gemeint sein soll, Personen unter Beachtung ihrer Würde bzw. als "Zweck an sich selbst" zu behandeln. Es wird vorgeschlagen, die Implikationen von Kants "Menschheitsformel" als ein Bündel von mit einander verwandten Vorschriften zu interpretieren, die das moralische Nachdenken darüber, wie die Prinzipien unserer tagtäglichen Entscheidungen spezifiziert und interpretiert werden sollten, leiten und begrenzen können. Der Beitrag bearbeitet sodann die folgenden drei Fragestellungen: Was folgt aus dem Vorangehenden im Hinblick auf die Behandlung von Straftätern bei der Verbüßung ihrer Strafe? Was empfiehlt die "Menschheitsformel" - einmal abgesehen von Kants "offizieller" Straftheorie - im Hinblick darauf, wer, wie stark, in welcher Weise und warum bestraft werden sollte? Gibt es Konflikte zwischen diesen Empfehlungen und Kants "offizieller" Straftheorie, die eine Revision seiner Gründe für diese Theorie erforderlich machen? Drawing from Kant's moral theory, this essay develops an account of what is required to treat persons with dignity, or as "ends in themselves". It proposes to regard the implications of Kant's humanity formula as a cluster of related precepts that can guide and constrain moral deliberation about how to specify and interpret the principles that should guide day to day decisions. The essay then addresses three questions: What is implied regarding how offenders should be treated while undergoing punishment? Apart from Kant's official theory of punishment, what would the humanity formula recommend regarding who should be punished, how much, in what way, and why? Are there conflicts between these recommendations and Kant's official theory of punishment that invite reexamination of his grounds for his official theory?