Abstract
Der Autor untersucht in diesem Aufsatz den Versuch von Schiller, den Gegensatz von Pflicht und Neigung, der in der Kantischen Moralphilosophie eine große Rolle spielt durch den Begriff der „schönen Seele“ zu überwinden. Auf dem Konzept der schönen Seele gründet Schiller den Gedanken der wahren Humanität. Der Autor prüft, wie der Gegensatz von Pflicht und Neigung bei Kant aussieht um dann zu untersuchen, ob sich das Programm einer Verbindung der beiden durch die „schöne Seele“ von Schiller verwirklichen lässt.Der Begriff der Pflicht im Gegensatz zur Neigung bedeutet bei Kant im Gegensatz zu der Auffassung vieler Kritiker, keine formale Aufforderung eine Aufgabe zu erfüllen, gleich welchen Rang diese Aufgabe hat. Kant vertritt keinen rein funktionalen oder gar autoritären Pflichtbegriff. Pflicht ist bei Kant eine Beschreibung des moralisch Guten. Der Pflichtcharakter kommt deshalb zustande, weil das moralisch Gute aus verschiedenen Gründen, wegen sinnlichen Antrieben , nicht anerkannt oder befolgt wird. Aus diesem Grund muss auch genauer von moralischer Pflicht gesprochen werden, um die Pflicht von anderen Verbindlichkeiten abzugrenzen. Eine zweite Unterscheidung innerhalb der Kantischen Moralphilosophie ist die Unterscheidung zwischen Legalität und Moralität. Wer nach dem moralisch richtigen Handelt handelt zunächst nur legal, erst wenn das Motiv des Handelnden es auch ist sich nach dem moralischen Gesetz zu richten, dann kann man dem Menschen auch die volle Moralität zusprechen