Abstract
Leibniz war gewillt, die Idee der kontingenten Wahrheiten über nur mögliche individuelle Substanzen ernst zu nehmen -unabhängig davon, ob diese Substanzen existieren oder nicht. Einer der Wege, diese Idee zu erklären, ist die berühmte Lehre von der unendlichen Analyse. Eine wichtige und verwirrende Schwierigkeit für diese Lehre ist das von Robert M. Adams erörterte Problem des Beweises mit Glück. Auch wenn der vollständige individuelle Begriff einer möglichen Substanz S sich durch Analyse in unendlich viele einfache Begriffe zerlegen läßt, ist es schwerlich erforderlich, daß der Beweis für das Enthaltensein eines Prädikats F im vollständigen Begriff von 5 unendlicher Analyse bedarf: Beweise gehen schrittweise vor; es ist offensichtlich möglich, daß einige Prädikate früher und schneller hergeleitet werden als andere. In diesem Aufsatz zeigen und entwickeln wir zwei leibnizische Wege, die das Problem des mit Glück kurzen Beweises beantworten