Religion und medizinische Verantwortung in der Philosophie von Hans Jonas

Información Filosófica 3 (1):37-57 (2006)
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Abstract

Der Philosoph Hans Jonas zählt zu den Persönlichkeiten, die immer wieder im Mittelpunkt zeitgenössischer Diskussionen stehen.1 Seine Philosophie läßt sich mit im Zeitalter allgemeiner „Beliebigkeit“ als kritisches Korrektiv verstehen. Im Unterschied zu anthropologischen Ethikentwürfen hält Jonas an der metaphysischen Fundierung von Verantwortlichkeit fest, ja, Verantwortung wird ihm gerade zu einem ontologischen Axiom moralischen Denkens. Wenn sich die Welt ändert, kann sich zumindest die Prämisse, diese Welt zu erhalten, nicht ändern. Verantwortung übernimmt der Mensch bereits dann, wenn er über sich und die Welt nachdenkt. Die Theorie der Verantwortung, d.h. die Philosophie, muß sich aber an der Zivilisation erst bewähren; ihre Aufgabe ist es daher, deutend in die Weltgeschichte einzugreifen. Jonas’ Denken kreist dabei um Fragen, wie Verantwortung möglich ist und welche Rolle Gott in einer Welt spielen kann, die – bedingt durch ihre Geschichte – jedes Gottvertrauen verloren hat. Er wirft aber auch wichtige Fragen zur Personalität, zum Marxismus und zur Demokratie auf. Nicht diese Fragen allein aber sind es, die er zu beantworten sucht; ihm geht es vielmehr – im Zeitalter des anything goes – um ethische Verbindlichkeit. Hierbei beschreitet er deutlich andere Wege. Einerseits stellt er erneut – natürlich unter einer anderen Sicht – die Frage nach dem Verhältnis zwischen Gott und Mensch, andererseits greift er die Frage auf, welche Gesellschaftsform es ermöglicht, seine Theorie der Verantwortung umzusetzen

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