Abstract
Im diachronen Vergleich kann über die Epochen hinweg eine Verschiebung der Gewichtung einzelner Aspekte von Optimierung, Selbstverbesserung oder der Idee eines ‚guten Lebens‘ identifiziert werden. Die analytischen Überlegungen zum Neuro- Enhancement machen deutlich, dass aufklärerische Ideale heute noch wirkmächtig bleiben. Vor allem zum Neuro-Enhancement analoge Leitmotive lassen sich - so die These des Beitrags - in den philanthropischen Theorien der Spätaufklärung finden. Und auch die dort angelegten Widersprüche und Ambivalenzen wirken in die heutigen Diskurse um das Neuro-Enhancement. Ziel dieses Beitrags ist es, den Versuch zu unternehmen, die historischen Ideale eines ‚perfekten Menschen‘ zur heutigen Enhancement-Situation anschlussfähig zu machen.