Abstract
The paper investigates possible readings of the later Heisenberg's remarks on the nature of quantum states. It discusses, in particular, whether Heisenberg should be seen as a proponent of the epistemic conception of states – the view that quantum states are not descriptions of quantum systems but rather reflect the state assigning observers' epistemic relations to these systems. On the one hand, it seems plausible that Heisenberg subscribes to that view, given how he defends the notorious "collapse of the wave function" by relating it to a sudden change in the epistemic situation of the observer registering a measured result. On the other hand, his remarks on quantum probabilities as "potentia" or "objective tendencies" are difficult to reconcile with such a reading. The accounts that are attributed to Heisenberg by the different possible readings considered are subjected to closer scrutiny; at the same time, their respective virtues and problems are discussed. _German_ Diese Arbeit untersucht mögliche Lesarten von Heisenbergs späten Bemerkungen über die Natur von Quantenzuständen. Insbesondere wird die Frage diskutiert, ob Heisenberg als Vertreter der epistemischen Auffassung von Quantenzuständen gelten kann – der Idee, dass Quantenzustände nicht Beschreibungen der objektiven Eigenschaften von Quantensystemen sind sondern die epistemischen Beziehungen von Beobachtern zu diesen Systemen widerspiegeln. Einerseits erscheint es plausibel, dass Heisenberg dieser Sichtweise zustimmt, wenn man sich ansieht, wie er den berüchtigten,,Kollaps der Wellenfunktion" verteidigt, indem er ihn mit einer plötzlichen Änderung in der Kenntnis des ein Messergebnis registrierenden Beobachters in Zusammenhang bringt. Andererseits sind seine Bemerkungen über quantenmechanische Wahrscheinlichkeiten als,,Potentia" oder,,objektive Tendenzen" mit einer solchen Lesart nur schwer in Einklang zu bringen. Die Positionen, die Heisenberg den verschiedenen möglichen Lesarten zufolge vertritt, werden eingehenden Untersuchungen unterzogen; gleichzeitig werden ihre jeweiligen Vorzüge und Probleme diskutiert