Teleologie — eine „sache der formulierung“ oder eine „formulierung der sache“?

Journal for General Philosophy of Science / Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 9 (2):225-235 (1978)
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Abstract

Nagel ist es nicht geglückt, die Möglichkeit des Verzichts auf teleologische Formulierungen und Erklärungen plausibel zu begründen. Bei seinem Versuch, die Äquivalenz teleologischer und nichtteleologischer Erklärungen nachzuweisen und den Bedeutungsüberschuß teleologischer Sprache hinwegzuformulieren, ist er immer schon an die Voraussetzung dieses Bedeutungsüberschusses gebunden, dessen er sich nicht, wie seine Beschreibung zielgerichteter Systeme beweist, entledigen kann. Unser Ergebnis dispensiert jedoch nicht von der Frage, ob der Anspruch 'der in teleologischen Wendungen geltend gemacht wird, auch zu Recht besteht. Denn die semantische Unmöglichkeit der Reduktion von Relevanzrelationen auf Bedingungsrelationen verbürgt ja noch nicht, daß die teleologische Sprache den Gegenstandsbereich der Biologie auch adäquat trifft. Eine über unsere Studie hinausgehende Untersuchung müßte daher die hier aufgeworfene Frage in den größeren Zusammenhang der als klassisch geltenden Stellungnahmen einbetten und unter Einbeziehung der Resultate der kybernetischen Wissenschaften dem Problem nachgehen, ob Teleologie nur heuristischer Leitfaden der Reflexion ist, der aus forschungsstrategischen Gründen der Organisation des Gegenstandes an diesen von außen herangetragen wird, oder darüberhinaus eine Struktureigenschaft von Objekten selbst bezeichnet. Ist Teleologie also nur eine "Sache der Formulierung" oder eine "Formulierung der Sache"?

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