In Ludwig Siep, Heikki Ikaheimo & Michael Quante (eds.),
Handbuch Anerkennung. Springer. pp. 147-154 (
2018)
Copy
BIBTEX
Abstract
Die Verortung von Moses Hess innerhalb der Ideengeschichte der Anerkennung ist am ehesten über seine Beziehung zur frühsozialistischen und junghegelianischen Gesellschaftskritik, insbesondere hinsichtlich der Gattungswesen- und Entfremdungskonzeptionen von Feuerbach und Marx, zu begreifen. So lässt sich das Gesellschaftsmodell, für das Hess in seiner Zurückweisung von Geldwirtschaft und Marktgesellschaft eintritt, sinnvoll über den Übergang der Feuerbachschen Religionskritik zur Marxschen Kritik der kapitalistischen Wirtschaftsordnung einordnen. Anerkennung besteht demnach in einem geteilten Bewusstsein eines übergeordneten menschlichen Gattungszusammenhangs, der in seiner angemessenen institutionellen Verwirklichung die Abschaffung von Wettbewerb, Geldvermittlung und Privateigentum erfordern würde.