Abstract
Die Philosophie des Geldes und der Preise befasst sich mit sozialontologischen Fragen der Konstitution und Natur von Geldvorkommnissen, sowie der Bedeutung und der Bedingungen monetärer Wertzuschreibungen. Eine zentrale Demarkationslinie konkurrierender Positionen verläuft entlang der Frage, ob Geldvorkommnisse Warenwerte repräsentieren oder Verhältnisse von Kredit und Schuld anzeigen. Darüber hinaus werden in der Philosophie des Geldes moralphilosophische und politische Fragen thematisch. So kommt Geld eine zentrale Rolle in der Organisation ökonomischer Kooperation durch Märkte und in der Entwicklung und Innovation wirtschaftlicher Produktivkräfte zu. Geld wird außerdem im Übergang von der Standesgesellschaft zur bürgerlichen Gesellschaft als freiheitsstiftende Institution wahrgenommen. So ersetzt die Geldvermittlung traditionelle Machtverhältnisse durch freiheitliche, und zumindest potenziell emanzipatorische Vertragsbeziehungen. Gleichzeitig erzeugt die zunehmende Bedeutung des Geldes soziale Ungleichheiten und neue Abhängigkeiten. Schließlich gehen das Streben nach Geld als Handlungsmotiv, die Verkäuflichkeit von nicht marktgeeigneten Gegenständen, sowie die Geldvermittlung außermarktlicher Verhältnisse mit moralischen Bedenken einher.