Abstract

Die Rechtsontologie ist eine Analyse der Existenzweise des Rechts und seiner kausalen und rechtfertigenden Verhältnisse mit anderen Seinsbereichen, vor allem Natur und Kultur. Es wird dargestellt, wie Rechtsnormen und -begriffe in Kausalzusammenhängen mit der menschlichen biologischen Natur und mit der darauf aufbaudenden Kultur existieren. Berücksichtigt werden geistige, materielle, soziale, institutionelle und normative Aspekte der Existenz von Rechtsordnugen und des Naturrechts. Grundkategorien der Ontologie und Epistemologie wie Ursache, Grund, Motiv, Argument, Bewusstsein und Zweck werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Rechtsphilosophie ausführlich erörtert. Das Buch weist den Weg für die Überwindung traditioneller Dualismen wie denen von Sein und Sollen, Teleologie und Normativität, interner und externer Perspektive und – im prozessrechtlichen Bereich – Tat- und Rechtsfrage. Fundiert werden die Erkenntnisse auf fundamentalen Einsichten der vormodernen Metaphysik und der gegenwärtigen empirischen Forschung, beides im Gegensatz zu der Naivität relativistischer Tendenzen des modernen Zeitgeistes.