Abstract
ZUSAMMENFASSUNGIn der gegenwärtigen theologischen Debatte über das zukünftige Schicksal des Individuums ist der Gerichtsgedanke mit seinem doppelten Ausgang, der zur Seligkeit oder zur Verdammnis führt, sehr umstritten. Darin zeigt sich, dass die Funktion eschatologischer Aussagen undeutlich ist. Der Beitrag unternimmt den Versuch, im Durchgang durch die protestantische Lehrtradition Funktion und Bedeutung eschatologischer Aussagen für das Verständnis des christlichen Glaubens herauszuarbeiten. Die Bedeutung von Himmel und Hölle liegt nicht in einer Beschreibung einer objektiven Realität, sondern in der Selbstbeschreibung des Glaubens als einem unableitbaren Geschehen des Sich-Verständlich-Werdens des Menschen in der Geschichte.SUMMARYIn contemporary theological debates on the future destiny of the individual, the image of the Last Judgement with its twofold outcome of either leading to eternal bliss or to damnation is highly controversial. This calls for new reflection on the function of eschatological statements. This paper offers an elaboration of the function and meaning of eschatological statements for the understanding of the Christian faith by going through the protestant doctrinal tradition. The meaning of heaven and hell, it is argued, is not to be found in a description of an objective reality but in the self-description of faith as a contingent self-understanding of human being in history