Abstract
In seiner Dissertano de arte combinatoria entwickelt G. W. Leibniz eine Methode, um Prädikate von einem Subjekt und Subjekte zu einem Prädikat zu finden, und er stellt eine Formel auf, um deren Anzahl zu berechnen. Ich möchte im Folgenden erläutern, wie diese Methode funktioniert und warum sie sowohl einen Teil der, wie Leibniz es nennt, logica inventiva als auch eine direkte Folge seiner Variationslehre bildet, die den zentralen Teil seiner Dissertano ausmacht. Im letzten Abschnitt dieses Beitrages werde ich auf einige theoretische und historische Zusammenhänge zwischen der logica inventiva und der aristotelischen Logik eingehen. Insbesondere werde ich erläutern, in welcher Weise Leibniz' Methode mit einigen traditionellen Versuchen in Verbindung steht, die tota minora eines gegebenen Terms zu bestimmen, und ob die aristotelische Theorie der kategorischen Propositionen in der Lage war, Leibniz' Methode zum Auffinden von Subjekten und Prädikaten innerhalb der logica inventiva zu begründen