Abstract
Dieser Aufsatz möchte den Beitrag der Phänomenologie Edmund Husserls zur Debatte über die Fundierung der Geisteswissenschaft in groben Zügen enthüllen. Zunächst wird eine schematische Zusammenfassung der aus der deutschen Philosophie des 19. Jahrhunderts stammenden Debatte über die Fundierung der Geisteswissenschaften dargeboten. Dies soll dazu dienen, den philosophisch-historischen Hintergrund, in den Husserls Denkmotiv über die Beziehung zwischen Phänomenologie und Geisteswissenschaften eingebunden ist, zu begreifen. Danach wird Husserls Beitrag in dieser Debatte abgewägt, wobei im Besonderen die neuen Begriffe und Denkmotive, die von ihm in die Diskussion eingefügt wurden, nämlich der der regionalen Ontologie und der der personalistischen Einstellung, betrachtet werden. Dieser zweite und letzte Teil schließt mit einer Erörterung des von Husserl angegebenen Vorrangs der Geisteswissenschaften und des Geistes als ihr Korrelat, vor den Naturwissenschaften ab.