Abstract
Rortys Kriterium einer praktisch brauchbaren Theorie ist, dass sie uns ermutigt, die Welt zum Besseren zu verändern und die Zukunft von den Fesseln der Vergangenheit und ihrer geistigen und materiellen Herrschaft zu befreien. Seine Unterscheidung von vergangener Herrschaft und zukünftiger Freiheit deckt sich mit der von links und rechts, an der sich auch die Kritische Theorie orientiert. Insofern ist Rortys Pragmatismus kritische Theorie. Da aber auch die Kritische Theorie vom Vorrang der Praxis ausgeht, ist sie Pragmatismus. Das gilt für Horkheimer und Adorno ebenso wie für Habermas und zeigt bei allen eine breite Übereinstimmung mit dem Pragmatismus. Als Differenz zu Rorty bleibt der Wahrheitsbegriff, den die Frankfurter für unverzichtbar halten.